Ich weiß noch genau, wie ich eines
Tages im Jahr 2012 nach der Uni zu H&M gestürmt bin, um SIE zu
kaufen. Angekommen lief ich gefühlte 1000-mal um das Display rum, um
es zu realisieren, zu verstehen. Sie war ausverkauft. DIE ultimative,
wunderschöne „Blogger-Kette“. Jeder kennt sie, die
Statementkette mit den neongelben Steinchen und Plastikkristallen.
Als ich den Laden verließ, stand ich dann also auf Kriegsfuß mit
allen Mädels, die sie ergattert hatten. Mit allen Bloggern, die sie
auf ihren Blogs präsentierten. Bereit, die nächste Person, die ich mit dieser Kette sichtete wie ein hungriger Löwe anzufallen. Mein nächster Plan lautete
Kleiderkreisel. Ebay. Irgendwas. Ich brauchte diese Kette, sofort.
Sie würde so gut zu all meinen Outfits passen, und überhaupt.
Kleiderkreisel spuckte schließlich nur Angebote über 30 Euro aus, also 20 Euro mehr, als die Kette im Laden kostete. Die Mädels wissen, wie sie Geld machen, sie haben ein Gespür für
Trends.
Was sind eigentlich Trends? Sie kommen aus dem nichts und
verschwinden auf die gleiche Weise. Nicht alle, aber viele. Einige
kleben uns mehrere Jahre an den Sohlen, sind dann aber auch immerhin
eine Investition wert. Schauen wir mal auf den neusten Trend:
Schottenkaro. Vor 'nem Monat noch hätte ich an dieses Muster keinen
Gedanken verschwendet, ich meine, ernsthaft, Karo? Schon irgendwie
lachhaft, dass mein neuer Karo-Schal für mich jetzt DAS It-Piece der
Saison ist. Und plötzlich passt er auch zu jedem Outfit, sogar zu
Streifen...
Und das nur, weil die großen Designer in
der Herbst-Winter-Saison mal bock auf Karomuster hatten. Die
bekannten Streetstyle-Stars wurden nach und nach in Karo gesichtet,
und schon war es um die Frauen- sowie auch die Männerwelt geschehen. Wir sind so leicht zu manipulieren.
Was genau mit unseren Gehirnen passiert, wenn es um solche Sachen
geht, kann ich absolut nicht sagen, ich muss gestehen, ich bin oft auch nur ein Trendopfer. Zum Glück nicht immer, aber eben oft. Ich bin wirklich gespannt, welcher Trend uns als nächstes den Kopf verdrehen wird. Übrigens, ich konnte die „Blogger-Kette“ Anfang dieses Jahres
endlich bei Primark ergattern, und ehrlich? Ich tu' mich schwer sie
zu tragen, sie passt nämlich zu fast keinem Outfit.
Habe deinen Blog gerade zufällig entdeckt, angenehm kritischer Post.
AntwortenLöschenHonestly: es gibt wahrscheinlich wenige, die dem grunge-karo-baufällerhemd-schottenmuster-look stärker verfallen sind als ich... :D Wahrscheinlich werden die nächsten Outfitposts meinerseits auch nicht verschont bleiben von diesem Muster.
Schau mal bei mir vorbei, würde mich freuen.
Allerliebst, Jette von
http://mode-jeudi.blogspot.de/
Und auf MSH folge ich dir auch mal direkt:)
AntwortenLöschenIch finde dieser Karo Trend ist ein perfektes Beispiel dafür, wie stark wir/Blogger von den Trends manipuliert werden. Beispiel: Ich trug bereits vor einem Jahr eine Bluse und einen Blazer im Karo Stil und habe dafür eigentlich nur negatives Feedback bekommen. Jetzt sind die Leute komischerweise extrem wild darauf :D Das Karomuster ist ja eigentlich ein sehr klassisches Muster und hat vor allem in England Tradition. Früher wurde damit Spießigkeit und die britische Oberschicht in Verbindung gebracht. Ich muss gestehen, dass ich finde, dass den meisten Bloggern Karoblazer, Hosen usw. überhaupt nicht stehen und auf null zu ihrem wirklichen Stil passen! Man merkt einfach, dass sie sich total mitreißen lassen. Ich finde es aber auch interessant zu beobachten!
AntwortenLöschenDanke euch drei für die Kommentare! <3
LöschenJa, ich denke es ist echt eine Psychologische Sache, wie auch Kathrin sagt konnte bis vor ein paar Monaten noch kaum wer etwas mit dem Muster anfangen, und plötzlich sind alle heiß drauf. Ich finde es total interessant zu sehen wie sich solche Meinungen ändern können, nur weil die Fashionindustrie es vorgibt...mal gucken was uns noch alles erwartet :D